Jugend-Umweltstation – Die Jugend-Umweltstation KjG-Haus war am ersten Maiwochenende wieder mobil: Wir unterstützten die KAB Aschaffenburg bei ihrem Familienwochenende im Haus Volkersberg. 47 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Niedernberg wollten sich zum Thema Klimawandel fortbilden. Gleichzeitig sollte das „Erlebnis“ aber auch nicht fehlen. Und so entstand ein spannendes Konzept: nämlich eine bunte Mischung aus Erlebnispädagogik und Globalem Lernen.
Nach einem gemeinsamen Auftakt am Freitag ging es samstags in die Vollen. Die Erwachsenen durften „kinderlos“ eine Wanderung rund um den Volkersberg unternehmen, die immer wieder von spielerischen Aktivitäten unterbrochen wurde. Dabei sollten die Übungen als Denkanstöße dienen, den Klimawandel als globales Problem und als Aufgabe der Weltgemeinschaft zu begreifen. Dazu ist es notwendig die mitteleuropäische „Komfortzone“ einer gesicherten Lebensgrundlage in Gedanken zu verlassen und sich auf eine neue Perspektive einzulassen. Wir haben dafür individuelle und kooperative Aufgaben an die Erwachsenengruppe gestellt, die sie hochmotiviert angegangen hat. Die Gruppe merkte schnell, dass der Kampf gegen den Klimawandel auch bottom-up, also von der Basis der eigenen Familie aus, über die Nachbarschaft, die Bewohner der Straße, des Viertels, des Ortes durch geeignete, verständliche und klare Klimaschutzziele geführt werden muss.
Die Jugendlichen wurden zur selben Zeit in einem Geländespiel zu „Klimasiedlern“.
Auf spielerische Weise wurden sie dabei an den Konflikt herangeführt, dass unser Streben nach Wohlstand und Konsum das Klima verändert und damit unweigerlich zu Klimakatastrophen wie z.B. Überschwemmungen und Bränden führen wird.
Und das funktionierte so: Anhand von erlebnispädagogischen Aufgaben konnten die konkurrierenden Gruppen ihren Wohlstand verbessern, indem sie klimaschädliche Konsumgüter erwarben. Gleichzeitig mussten sie sich jedoch gemeinsam mit dem Problem auseinandersetzen, dass ihr Verhalten die Gemeinschaft als Ganzes gefährdet: Für jedes Konsumgut gab es Schadpunkte, die zu einem Turm gestapelt wurden. Fiel dieser um, gab es eine Klimakatastrophe. Ziel war es daher – neben der Verbesserung des eigenen Wohlstandes – diesen Turm vor dem Umfallen zu bewahren, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.
Im Verlauf des Spiels entstanden zwischen den motivierten Teilnehmern lebhafte Diskussionen und Verhandlungen, welche die gegenwärtigen Schwierigkeiten des Klimaschutzes vor dem Hintergrund verschiedener Interessen wiederspiegelten.
Gegen Ende des erlebnisreichen Tages wurden Erwachsene und Jugendliche wieder zusammengeführt. Die Testergebnisse des CO2 Fußabdrucks der Erwachsenen diente schließlich in einem gemeinsamen Spiel als Maß für die Höhe eines Hindernisses, welche die Jugendlichen ohne die Hilfe der Erwachsenen überwinden mussten. Mit viel Teamgeist arbeiteten die Jugendlichen an der Überwindung des 1,5m hoch gespannten Seils. Währenddessen fieberten die Erwachsenen als Zuschauer mit und konnten sich anschaulich ihrer Verantwortung für das Wohl ihrer Kinder in der Zukunft vergewissern.