Jugend-Umweltstation – In 48 Stunden ging es mit dem Klimobil einmal quer durch die Normandie. Denn da die Stadt Caen die Partnerstadt von Würzburg ist, reisten wir für die Bezirksregierung nach Frankreich, um dort mit Jugendlichen unsere Klimobil-Einheiten zur Ernährung und zur Energie durchzuführen. Auf dem Programm stand der Besuch zweier Schulen und der Tag des Club d’Europe, an dem mehr als 200 Jugendliche teilnahmen. Mit unserem Angebot bildeten wir eins von vielen Ateliers, an denen die Kinder aktiv teilnehmen konnten.
Am ersten Tag starteten wir mit dem Thema „CO2 zum Frühstück – Treibhausgase in unserer Ernährung“. Los ging es in Bayeux mit einer Klasse von ca. 30 Schülern. Als Einstieg diskutierten wir die Frühstücks-Zutaten der Kinder: Kommen da eigentlich regionale und saisonale Produkte auf den Tisch? Einige Schüler konnten das bejahen; eine Schülerin erzählte sogar, dass ihre Mutter zuhause selbst Joghurt macht. Dass ein Erdbeerjoghurt aber in der Regel viele Kilometer hinter sich legt, bevor er zu Hause im Kühlschrank ankommt, konnten die Kinder bei dem Spiel „Die Reise des Erdbeerjogurts“ erfahren: Anhand einer Deutschlandkarte wird hier der Weg der einzelnen Joghurt-Zutaten bis in den Einkaufswagen nachverfolgt. Die addierten Kilometer zeigen, wie viel CO2 beim Transport von Lebensmitteln durch den Spritverbrauch der LKW entstehen.
Zum Abschluss des Programms machten wir dann regionales und saisonales Essen selbst: Die Schüler bereiteten mit frischem Obst sowie selbst gemahlenem Hafer ihr eigenes Müsli und ließen es sich schmecken.
Mit gepacktem Klimobil ging es dann weiter zur nächsten Schule in Vire, wo wir einer motivierten Deutsch-Klasse ebenfalls den Zusammenhang zwischen unserem täglichen Speiseplan und dem Klima erklärten.
Dienstag war der Tag des Club d’Europe. Hier reisten im Sportzentrum von Houlgate sowohl französische als auch andere europäische Gruppen an, die dann verschiedene Stände besuchen und erkunden durften. Diesmal mixten wir im Workshop zum Thema Ernährung unseren eigenen Erdbeershake, der mit saisonalem Obst und regionaler Milch dem Erdbeerjoghurt von fern her nicht nur Konkurrenz machen kann, sondern der sogar viel besser schmeckt.
Zudem erweiterten wir an diesem Tag unser Programm um das Thema „Energie“. Gemeinsam fanden wir heraus, was Energie eigentlich ist, wo sie herkommt und was man mit ihr alles machen kann. Interessant war, dass wir in diesem Internationalen Rahmen die beiden Länder Deutschland und Frankreich bezüglich ihrer Energeiequellen vergleichen konnten: Frankreich fördert die eigene Wirtschaft und setzt deshalb stark auf Atomenergie, während Deutschland seine Kohleressourcen ausschöpft.
Mit sportlichem Eifer traten die Jugendlichen zuletzt in die Pedale des Energiefahrrads, um selber Strom zu erzeugen. Dass es ein großer Aufwand ist, drei Glühlampen von insgesamt 150 Watt und ein Radio dadurch zum Laufen zu bringen, sollte wohl in den Köpfen der Kinder hängen geblieben sein.