Home > Nachrichten > Fortbildung: Klima und Ernährung

Fortbildung: Klima und Ernährung

Jugend-Umweltstation – Am 10.März gestaltete die Jugend-Umweltstation beim Kreisjugendring in Nürnberg den Fortbildungstag „Klimawandel und Ernährung“. 16 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Verbänden (Alpenverein, Landjugend, Anglerverein u.v.m.) hatten sich zum Bildungstag der Kommission „Ökologie und Klimaschutz“ angemeldet.

 

Vorwissen und Erfahrungen waren schon reichlich vorhanden. Neben den Auswirkungen des Klimawandels ging es um die versteckten Treibhausgase in unserer Ernährung, wie z.B. den Emissionen, die bei der Düngung von Äckern entstehen, dem Energieaufwand bei der Beheizung von Treibhäusern oder den Transportwegen.
Schließlich stellte sich die Frage, wie und ob man „klimafreundlich“ einkaufen kann. Die Antwort lieferte der Kauf von regionalen, saisonale und bio-Produkten, vor allem mehr pflanzliche und weniger tierische Produkte. Jedoch stellten einige TeilnehmerInnen fest, dass es in der heutigen Supermarkt-Genuß-Welt eine große Herausforderung ist, sich auf den Kauf saisonaler Produkte zu beschränken, steht einem doch alles immer uneingeschränkt zur Verfügung!

Damit das neu angelernte Wissen direkt umgesetzt werden konnte, durften die TeilnehmerInnen in der das Mittagessen selbst organisieren: In drei Gruppen zogen sie los auf Nürnbergs Märkte, um ein möglichst klimafreundliches Mittagessen zusammen zu stellen. Das bestand dann aus Salat, einer Brotzeit und einem leckeren Joghurt-Obst-Nachtisch.

Nachmittags ging es sprichwörtlich „um die Wurst“, nämlich um den Fleischkonsum der Deutschen: Denn die Futtermittel für unsere Schnitzel- und Weißwurst-Lieferanten werden vor allem in Südamerika angebaut, wo Regenwald und Graslandflächen mehr und mehr großen Gen-Soja und Getreideflächen für die Futtertröge unserer Rinder und Schweine zum Opfer fallen. Und da immerhin 17 Prozent aller Treibhausgase aus der Landwirtschaft stammen, hat unser Konsum von Fleisch aber auch von Milchprodukten einen beträchtlichen Anteil am Klimawandel.

Spielerisch ging es weiter mit der „Reise eines Erdbeerjoghurts“. Hier erfuhren die Teilnehmer, wie viele Kilometer die Zutaten samt Verpackung zurücklegen müssen, um schließlich fertig im Supermarkt zu stehen. Mit dem Ergebnis von über 5000 km Fahrtweg hatte niemand gerechnet. Beim „nachhaltigen Warenkorb“ galt es Entscheidungen zu treffen: Kaufe ich besser Butter oder Margarine, Frankenzucker oder Bio-Zucker aus der Karibik? Dabei gab es weniger „richtig“ oder „falsch“, sondern vielmehr um eine gute Begründung der Kaufentscheidung.
Am Ende berieten die TeilnehmerInnen sich gegenseitig: Wie kann dieses neue Wissen um klimafreundliche Ernährung in der Organisation von Zeltlagern und Ferienfreizeiten umgesetzt werden? Hier wurde entschieden, weniger zuhause, und mehr vor Ort einzukaufen. Nicht im Supermarkt, sondern wenn möglich beim Bauern um die Ecke.