Jugend-Umweltstation – In der Vorweihnachtszeit hatten wir von der Jugend-Umweltstation nochmal einen Großeinsatz: Insgesamt sechs Schulklassen verschiedener Schulen hatten das Projekt „Ist mein Handy Gold-wert?“ gebucht. Unser dreistündiges Programm thematisiert den gesamten Lebenszyklus eines Handys; dabei wird insbesondere auf den Rohstoffverbrauch an seltenen Metallen eingegangen.
Eine der teilnehmenden Schulen war die Wolffskeel-Realschule Würzburg. Die 16 Jungen der 10. Klasse waren natürlich alle Besitzer eines Smartphones. Sie stellten fest, woraus so ein Handy eigentlich alles besteht: Neben einer Menge Plastik (~50%) enthält ein Handy jede Menge seltene Erden und Metalle wie z.B. Gold, Indium und Tantal.
Im folgenden fiel das Augenmerk fiel auf ein ganz besonderes Metall: Tantal. Das Metall wird aus dem Erz Coltan gewonnen und ist wichtig für die Produktion von Handys, da es ermöglicht, sie immer kleiner zu bauen. Doch wo kommt dieses Metall eigentlich her? Ausschnitte des Films „Blutige Handys – Die unmenschliche Koltan-Gewinnung“ zeigen die Arbeitsbedingungen in einer Mine im Kongo, die von dortigen Rebellen kontrolliert wird und deren Waffenversorgung auf Kosten der Mienenarbeiter finanziert. Auch dieses Coltan wird weltweit von Handyherstellern aufgekauft.
Trägt der Einkäufer von Rohstoffen auch Verantwortung dafür, wie diese abgebaut werden? Sollten sich Nokia, Apple & Samsung damit auseinandersetzen, wo sie ihr Coltan einkaufen? Oder ist es gar die Verantwortung des Konsumenten? Mit diesen Fragen setzten sich die Schüler in der anschließenden Diskussion auseinander. Anhand des Projektes „Fairphone“, welches das erste offizielle „konfliktfreie“ Handy ist, oder dem Konzept „Phoneblocks“ erkannten die Schüler, dass es auch möglich ist, ressourcenschonend zu handeln und dabei trotzdem auf das Handy nicht verzichten zu müssen.