Jugend-Umweltstation – Ist es möglich auch für große Gruppen Bio, regional, fair und saisonal zu kochen? Dieser Fragestellung gingen wir bei der Kochschulung für große Gruppen auf den Grund. Argumente dagegen gab es von Seiten der Teilnehmer*innen durchaus: Viele konnten sich z.B. nicht vorstellen, dass man mit geringen Budget auf Zeltlagern nachhaltig produzierte Lebensmittel leisten kann.
Den Anfang der Schulung gestalteten wir über ein „Obst-Gemüse Wer-bin-ich“ spielerisch, um für das Thema Lebensmittel zu sensibilisieren. Dabei kamen schon die ersten Fragen auf: „Ist Rhababer eigentlich ein Obst oder ein Gemüse?“, war z.B. ein klassischer Stolperstein. (Gemüse!)
Anschließend gab es einiges an Theorie: Es ging um die vier Kernthemen (bio, fair, regional & saisonal), aber auch um die richtige Mengenplanung, Hygieneregeln und Tipps und Tricks für das Kochen für große Gruppen. Für das Thema Ernährung & Klimawandel gab es als Arbeitsblatt eine Frühstückskarte: Der „Preis“ der Zutaten entsprach auf dieser Karte nicht dem Geldwert, sondern der CO2-Bilanz. Dabei fiel auf, dass v.a. Fleisch und tierische Produkte wie Milch oder Joghurt eine tiefes Loch in die Frühstückskasse reißen. Zu empfehlen sind hingegen selbst hergestellte Marmelade auf einer Scheibe Brot oder Müsli zum Frühstück.
Auf den Theorieteil folgte eine Gruppenaufgabe, bei der die Teilnehmer*innen die Aufgabenstellung bekamen, ein Menü für ein Zeltlager mit einem begrenzten Budget und unter den Aspekten bio, regional, fair und saisonal zu entwerfen. Die Gruppen wurden sehr kreativ und so gab es eine bunte Nudelpfanne mit Gemüse der Saison und als Nachtisch Himbeerquark: Dieses Menü ist auf jeden Fall bei einen Zeltlager mit einem geringen Budget umsetzbar! Die Teilnehmer*innen erkannten: Der Trick ist, einmal auf Fleisch zu verzichten und zum anderen nicht alle Mahlzeiten konsequent nach den vier Kriterien umzusetzen. Ein Thementag oder eine Mahlzeit sind schon mal ein guter Anfang.
Natürlich wurde zum Abschluss zusammen gekocht. Das Menü der KjG-Heidenfeld vom Juli war beispielsweise folgendes:
Vorspeise: Brokkolisuppe
Hauptspeise: Gemüsespaghetti mit Gurkensalat
Nachspeise: Schokopudding, Obstsalat mit Obst der Saison
Die Zutaten besorgten wir zum Großteil auf dem Markt in Schweinfurt. Für Milch und Sahne z.B. wählten wir bevorzugt in Mehrwegverpackungen. Die Speisen waren schnell zubereitet und haben den meisten Teilnehmern*innen am Ende auch geschmeckt.
Während den Schulungen entstand auch die Idee, ein Kochbuch zu erstellen. Das möchten wir gerne umsetzen; ihr bekommt es dann online unter kjg-haus.de.
Falls ihr Interesse an einem solchen Kochkurs habt, kommen wir auch gerne zu Euch in die Pfarrei. Hierfür solltet ihr mindestens sechs Teilnehmer sein. Meldet Euch hierzu einfach im KjG-Büro.