KjG Würzburg – Am 20.07 und 24.07 war das Klimobil des KjG-Haus Schonungen zu Gast in den 6. Klassen der Sonnemann Realschule in Höchberg. Im dem Programm „Fair-kleidet“ wurden die Schüler*innen sowohl über die Produktionsschritte ihrer Kleidung, als auch über die schlechten Arbeitsbedingungen von Näherinnen in Bangladesch aufgeklärt und zudem über faire Kleidung informiert.
Bevor ein T-Shirt bei uns über den Ladentisch geht, hat es oft eine Distanz zurückgelegt, die ausreichen würde mehr als einmal die Erde zu umrunden. Um den exemplarischen Weg eines T-Shirts zu veranschaulichen, bekamen die Schüler*innen die Aufgabe, die richtige Reihenfolge der einzelnen Produktionsschritte des Kleidungstückes herauszufinden. Ohne große Schwierigkeiten konnten sie diese zuordnen: Baumwollanbau in Indien – Spinnen der Wolle in der Türkei – Weben der Fäden in Taiwan – Färben des Stoffes in Indien – Verarbeitung des Stoffes zum T-Shirt in Bangladesch – T-Shirt-Verkauf in Deutschland. Die Länge der Reise beeindruckte die Jugendlichen sehr, zumal einige feststellten, dass für den Transport des T-Shirts auch eine große Menge Treibstoff nötig ist, was wiederum der Umwelt schadet. Damit wir die Kleidung trotz des langen Transportweges und der vielen Produktionsschritte möglichst günstig erwerben können, muss auch die Herstellung möglichst billig sein, was mit sehr niedrigen Löhnen für Näherinnen und Arbeiter*innen erreicht wird.
Diese Problematik wurde in einem interaktiven Live-Krimi aufgegriffen, in dem zwei Kinder im Auftrag eines Besitzers einer Textilfabrik entführt und zur Arbeit gezwungen werden. Aufgabe der Jugendlichen war es die Kinder zu finden und zu retten. Dafür mussten sie geschickt im Team zusammenarbeiten und schafften es nach anfänglichen Schwierigkeiten gemeinsam eine hohe Mauer, einen reißenden Fluss und ein kompliziertes Labyrinth zu überwinden. Besonders wütend waren die Schüler*innen auf einen korrupten Polizisten, der sich vor ihren Augen vom Fabrikbesitzer bestechen ließ und deshalb von jeglicher Strafverfolgung absah. Trotz dieser Hindernisse konnten die Jugendlichen die entführten Kinder letztendlich befreien und den Fall lösen. Auf diese Weise lernten sie den harten Arbeitsalltag von Näherinnen in Bangladesch kennen, sowie auch die Problematik der Kinderarbeit.
Als Abschluss konnten die Schüler*innen ökologisch und unter besseren Arbeitsbedingungen produzierte T-Shirts und Pullover begutachten und erkannten, dass faire Kleidung auch cool aussehen kann.