Umweltstation – In den letzten drei Wochen war ich in unserer Partnerdiözese Njombe in Tanzania. Und wie kommt man da hin? Natürlich mit dem Flugzeug! Nicht nur für einen Referenten in der Umweltbildung eine Sache, die Kopfschmerzen bereitet. Doch es scheint einen Ausweg zu geben: www.atmosfair.de bietet an, Flüge klimaneutral zu gestalten.
Auf der Homepage gibt es einen Emissionsrechner, in den ich als Startflughafen Frankfurt und als Ziel Dar es Salaam eingebe. Als Ergebnis bekomme ich, dass allein ich mit diesen beiden Flügen 4540 kg CO2 in die Atmosphäre geblasen habe. Mein "klimaverträgliches Jahresbudget" habe ich damit um 1540 kg überschritten.
Doch um mein überzogenes Klimakonto auszugleichen, bietet der Rechner mir an, 91 Euro für Klimaschutzprojekte zu spenden. Ein kleiner Beitrag zur Beruhigung meines ökologischen Gewissens.
Ich weiß noch nicht genau, was ich von diesem Angebot halten soll. Irgendwie klingt es nach modernem Ablasshandel. Zahle eine bestimmte Summe für Deine Sünden und sie sind dir vergeben.
Alle meine sonstigen Bemühungen, wie Fahrradfahren, Energiesparlampen usw., werden durch diese eine Aktion zur Randerscheinung. Ärgerlich.
Wieder zeigt sich, dass ökologisches Verhalten eine Frage des Lebensstils ist und nicht unbedingt etwas mit einer "grünen" Einstellung zu tun haben muss. Jemand, der das ganze Jahr mit dem Auto fährt, es dann aber auch im Urlaub nutzt, um in die Alpen zu fahren, hat eine bessere Bilanz vorzuweisen als ich. Warum gibt es immer noch keine Steuern auf Kerosin? Weil es gerade mit den grünen WählerInnen nicht zu machen ist, da sie es oft als Teil ihres Lebens sehen, in der Welt herumzureisen. Denn Reisen bildet und erweitert den Horizont.
Doch was ist der Preis dafür? Durch www.atmosfair.de weiß ich es jetzt auf den Euro genau…